Die Ausgangsbasis für meinen Unterricht ist ein wirkliches Interesse an der Person des Schülers, aus dem heraus sich eine offene und herzliche Atmosphäre entwickeln kann, die optimale Voraussetzungen bildet, dass der Schüler Vertrauen in die eigene Musikalität finden und sich öffnen kann. Jeder Schüler ist kreativ, musikalisch und kann improvisieren, wenn er lernt seiner eigenen Intuition zu vertrauen und den bewertenden, hemmenden Verstand auszuschalten.
Das gemeinsame Musizieren und Erarbeiten von Stücken machen einen zentralen Bestandteil meines Unterrichts aus. Wirkliches Lernen setzt Hingabe und Begeisterung voraus. Begeisterung und Emotionalität stellen sich beim Musizieren viel leichter ein als in einem technisch-theoretischen Kontext. Als Schüler habe ich im Unterricht von meinen Lehrern während des gemeinsamen Musizierens am meisten lernen können, doch aus meiner Sicht ist das leider in der Regel immer zu kurz gekommen. Deswegen bin ich in meinem eigenen Unterricht darum bemüht, dem gemeinsamen Musizieren viel Raum zu geben, um den Schüler auf musikalischer und emotionaler Ebene zu begegnen und somit die Bedingungen für eine nachhaltige Lernerfahrung zu schaffen.
Was das Saxophon vor anderen Instrumenten auszeichnet, ist sein Reichtum an Klangfarben, Nuancen und Ausdrucksmöglichkeiten. Der Saxophon-Klang ist beinahe genauso individuell, differenziert und vielschichtig wie die menschliche Stimme. Wie man einen Menschen sofort an dessen Stimme erkennen kann, so kann jeder Saxophonist seinen unverkennbar eigenen Sound entwickeln, wenn er Vertrauen zu seiner eigenen Musikalität und Kreativität findet. Eine elementare Voraussetzung für die Entfaltung des vollen Klangpotentials ist eine natürliche Atmung, ohne übermässige Anspannung und Anstrengung.
Wie lassen sich übermäßige Anstrengung und muskuläre Anspannung beim Saxophon spielen vermeiden?
Wie kann ich mein volles Klangpotential entfalten und die instrumental-spezifischen Bewegungsabläufe optimieren und ökonomisieren?
Gerade im Anfangsstadium strengen sich Schüler oftmals sehr an - ohne sich dessen bewusst zu sein-, um dem Saxophon Töne und einfache Melodien zu entlocken, da die Griffe und das gesamte Instrument noch unvertraut und ungewohnt sind. Leider untergräbt jede übermäßige muskuläre Anspannung die Atemprozesse und bewirkt einen engen, harten und gepressten Klang. Deshalb ist es sehr sinnvoll und hilfreich von Anfang an ohne übermäßige Anstrengung zu arbeiten. Durch meine intensive Beschäftigung mit der Alexander-Technik habe ich einen sehr geschulten Blick für ungünstige Bewegungsabläufe und kann ungünstige Spannungsmuster aufdecken, sie gezielt lösen und ihnen vorbeugen.